Von 18. bis 30. Mai 2024 unternehme ich eine Reise in die Ukraine. Der Luftraum ist kriegsbedingt gesperrt, so begebe ich mich auf eine 30-stündige Busfahrt der Linie "Karlsruhe-Mariupol".

Mein Vorhaben hier ist es, den kriegsgebeutelten Bewohnern beizustehen, effektiverweise mit dem, was man am besten kann. So ergeben sich Celloseminare in verschiedenen Städten, über deren Verlauf ich nicht unterrichtet war, die über zehn Tage reibungslos verlaufen, sehr erfüllt waren und noch sind.

Darüber habe ich ein Tagebuch geschrieben, das man hier findet.

Gleich nach meiner Rückkehr habe ich es in einem Rundmail an meine Schüler und einige weitere Freunde versendet. Anbei finden sich ihre Reaktionen darauf:

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Reaktionen auf Rundmail
Tagebuch
Celloseminare Ukraine 2024

  

10. Juni 2024

Lieber Meinhard,

lieben Dank für die das Herz zerreissenden Zeilen, für die Tatsache, dass Du dies alles durchgemacht hast und für dein menschliches Mitgefühl!

Liebe Grüße,  Aleksey 
(Aleksey Semenenko ist ein ukrainischer Geiger, Professor für Violine an der Folkwang Universität der Künste.)

Lieber Aleksey,
danke für Deine lieben Zeilen!
Sehr gerne bin ich hingefahren und habe geholfen, wo ich kann.
Ich werde es bald wieder tun, würde Dich gerne mitnehmen, aber das geht nicht, sonst wirst auch Du zur Armee eingezogen.
Liebe Grüße, Meinhard

Genau….habe meine Mutter seit Oktober 2021 nicht mehr gesehen…

 

Wien, am 11. Juni 2024

Lieber Meinhard,

herzlichen Dank für deinen Bericht aus der Ukraine. Was macht so ein persönlicher Bericht doch für einen Unterschied zu den täglich gleichlautenden Nachrichten über Frontverläufe, die uns über Fernsehen und Internet erreichen! Plötzlich richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Kriegsalltag einer geprüften Bevölkerung. Der Verlust von gesichertem Alltag scheint mir das schlimmste zu sein, was einem Menschen abseits vom Tod der Liebsten geschehen kann. Ich bin erst kürzlich durch Zufall auf Jean Amérys Text „Wieviel Heimat braucht der Mensch“ gestoßen. Améry sagt sinngemäß, dass Heimat dort ist, wo Sicherheit ist.

Du beschreibst – abgesehen vom Mangel an musikalischer Grundausstattung - sehr genau die Ängste der Menschen in der Ukraine auch weit weg von der Front, die Ängste der Männer, an die Front eingezogen zu werden, die tägliche Angst, die eben eine Sicherheit und damit die Heimat nimmt. Berichte über den Krieg und dessen Auswirkung auf das Alltagsleben kenne ich eigentlich nur von meinen Eltern. Daher finde ich deinen Text so erschütternd und gleichzeitig als Mahnung, dass wir uns nicht in falscher Sicherheit wähnen dürfen.

Lieber Meinhard, ich habe große Achtung vor dir! Konsequent gehst du deinen Weg und ich danke dir sehr, dass du uns daran teilhaben lässt.

 Herzliche Grüße, Christian

(Christian Kircher ist Geschäftsführer der Österreichischen Bundestheater.)



Vancouver, am 4. Juni 2024

Lieber Meinhard, 

ich kam leider erst heute dazu Dein Tagebuch, das du während deiner Zeit in der Ukraine geschrieben hast zu lesen. Ich bin wirklich überwältigt von all den schlimmen Sachen, von denen du erzählst und ich kann mir gar nicht vorstellen wie die Menschen, die dort leben jeden Tag sich fühlen müssen. Wie du einige Male ja erwähnt hast, haben wir alle so viel Glück, in unserer Welt leben und ein friedliches Leben führen zu können.
Ich finde es unglaublich mutig und toll von dir in die Ukraine zu reisen um Kindern eine Freude zu machen und sie über Musik zu verbinden. Daran sieht man ein weiteres Mal, wie sehr du das Musizieren liebst und auch wie sehr Musik Menschen glücklich macht und verbindet.
Außer dieser kurzen Lesepause habe ich fast das ganze Tagebuch auf einmal durchgelesen, da ich es so unglaublich interessant und fesselnd finde. Ich denke du solltest wirklich darüber nachdenken das irgendwo richtig zu veröffentlichen.
Zum Schluss wollte ich dir einfach nochmal danke sagen, dass du all diese Erfahrungen mit mir – und natürlich mit allen anderen – teilst! 

Ich freue mich schon auf unser baldiges Wiedersehen! 

Dein Leo
(Mein 15-jähriger Schüler, der gerade auf Schüleraustausch in Kanada ist.)

  

Wien, 13. Juni 2024

Lieber Meinhard!

Mit großer Ergriffenheit habe ich Dein Tagebuch aus der Ukraine gelesen und bin noch nicht dazu gekommen, Dir darauf zu antworten.
Zutiefst berührt bin ich von Deinen Berichten – und der Gedanke lässt mich nicht los, wie es sein kann, dass wir in unserer Normalität leben, ohne sie wirklich zu schätzen, während anderen Menschen eben dies einfach genommen wurde. Neben allem Offensichtlichem hat mich besonders getroffen, wie die Männer nicht mehr ohne die Befürchtung, eingezogen zu werden, auf die Straße können.
Fast noch präsenter als das Grauen darüber war beim Lesen das Gefühl – ich sollte auch dort sein und genau das tun, was Du gemacht hast.
Wenn ich endlich einen anständigen Pass haben werde, soll es das erste sein, was ich machen werde – in die Ukraine fahren und dort das geben, was ich geben kann, also Geige unterrichten.

Lass uns doch in kommender Zeit telefonieren – es würde mich sehr freuen, von Deinen Eindrücken nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören – vor allem auch, wie es Dir mit dem Erlebten ergangen ist und nun mit der Zeit dazwischen ergeht. 

Sei herzlich umarmt,

Deine Assia 

(Assia Weissmann, 27 Jahre, ehemalige colluvio Teilnehmerin aus Rußland, derzeit Akademistin der Wiener Philharmoniker.)

 

Kempten, 4. Juni

Lieber Meinhard, 

mit ganz großem Interesse, Neugier, aber noch viel mehr Betroffenheit habe ich Dein Tagebuch gelesen. Erst wollte ich jeden Tag ein bisschen darin lesen, aber es hat mich so gepackt, fasziniert und sehr berührt, sodass ich es doch in einem Rutsch verschlungen habe. 

Oft habe ich mich gedanklich in die Situationen rein gefühlt und fand mich dadurch mittendrin im Geschehen, der Landschaft, der Städte, aber vor allem in den Menschen......deren Schicksal, Angst, Hoffnung, Leid und Perspektiven. Auch wenn meine Vorstellungskraft bei weitem wohl nicht ausreichend ist, fühlt man so sehr mit den Menschen mit, noch mehr als bislang seit den Kriegsjahren. Die Idee, ein Tagebuch zu schreiben und uns daran teilhaben zu lassen, war großartig und ich wertschätze es sehr, sehr, sehr. 

Hab herzlichen Dank für Deine Mühe, Dein Engagement und Mitgefühl für andere, Deine Zeit- und finanziellen Opfer, Deine uneigennützige Gesinnung, den Blick in Dein Herz und Deinen Mut für diese Reise und für Deinen detaillierten und faszinierenden Bericht! 

Mit großer Bewegung und Dankbarkeit ganz liebe Grüße aus dem Allgäu, 

Siegi
(Mutter meiner ehemaligen Schüler Stefan und Benjamin, jetzt 34 und 31 Jahre alt) 

 

München, 12. Juni 2024

Vielen Dank, lieber Meinhard!
Das ist so unglaublich, was Du machst - es gibt so wenige wie Du, die so nah am Leben sind!
Ich bin Dir dankbar für jedes Wort, was Du über meine Heimat geschrieben hast, über jeden, den Du dort, auch wenn nur kurz, getroffen hast, - ich kann mir nun so gut vorstellen, was Dein Besuch für diese Menschen bedeutet!! Das ist Hoffnung pur!! Das ist ein tiefstes Update und ein glücklicher Beweis, nicht allein und verlassen zu sein!!!
Vielen Dank Dir für Deine Energie! Ich kann nicht aufhören zu lesen und bin glücklich, dass ich Dich kenne!
Ganz liebe Grüße, Ludmila
(Mutter von vier begabten Pianisten aus einer russisch-ukrainischen Familie in München)


Sremska Mitrovica, 10. Juni
Bravo za Vas! 
Deca nikad i ničemu nisu kriva, čija god bila. Umetnost je univerzalni jezik, ko ne razume, teško njemu.
Divim se energiji i entuzijazmu, podršci...
Srdačni pozdravi,
Renata
(Mutter der serbischen Geigerin und colluvio Teilnehmerin Nađa Komlenić.)

                                                                                              Im Zug, 5. Juni

Lieber Meinhard,

vielen Dank für deine mail mit dem Reisetagebuch. Ich konnte nicht aufhören, es zu lesen. Das Werk ist aus meiner Sicht nicht nur schriftstellerisch sehr gelungen, sondern auch inhaltlich ein Feuerwerk an Emotionen, Informationen über Geschichte und Politik und v.a. ein Zeugnis eines hervorragenden Musikpädagogen und Menschen mit einem großen Herz. 
Auch freut mich, dass dein Vater deine wertvolle Arbeit so schätzt, du hattest mir mal gesagt, dass das nicht immer so war.  

Gleich der Einstieg mit der Lorenzkirche hat mich angesprochen, da meine Mutter sie geliebt hat und es gab keinen Nürnbergbesuch (ihrer Geburtsstadt), ohne in Lorenz vorbeizuschauen.
Ich bin gerade auf der Fahrt nach Riga über Polen und Litauen, um Franzi zu besuchen, die dort seit einem knappen Jahr Medizin studiert. 
Alles Liebe und nochmals danke, dass du uns auf deine Reise mitgenommen hast. 

Herzliche Grüße, Jutta
(Mutter meiner ehemaligen Schülerin Franziska, jetzt 19 Jahre alt.) 

                             
                                                        Lonsee, 10. Juni

Lieber Meinhard,

ich danke Dir, dass Du beim Versenden Deines Tagebuches auch an mich gedacht hast.
Ich habe es gerade in einem Zug durchgelesen...
Hin und her-gerissen zwischen Faszination, Freude über Dein Engagement und zugeschnürter Kehle bei der Vorstellung, was gerade 2000km Luftlinie entfernt von hier passiert.

Wie Du weißt, habe ich auch zwei Jungs.... 16 und 21 Jahre alt... und zu lesen, dass Du diesen jungen Menschen ein bisschen Hoffnung, Ablenkung und Zuversicht schenken kannst, lässt mir die Tränen in die Augen steigen.

Toll was Du da machst, Meinhard! Danke für Deinen Einsatz!

Herzliche Grüße!
Tanja 
(Tanja Zocher ist die Sekretärin der Albert-Eckstein-Stiftung im Ulm.)

                                                                                       

                                                                               Gut Hornegg, 1. Juni 

Lieber Meinhard!

Danke für die Übersendung Deines großen Reiseberichtes. Habe ihn zunächst abgespeichert (für mich) und drucke ihn morgen für Mama aus. Da steckt ein ziemliches Stück Arbeit drin, doch es macht Dir sichtlich Freude. Ja, wenn man plötzlich ins Schreiben hineinkommt und man was zu sagen hat, dann reißt´s einen mit, womöglich wird aus Dir so nebenbei doch noch ein Schriftsteller. Sage nicht, dass das was Du berichtest, niemand interessieren könnte. Es hat zeithistorischen Wert und liest sich kurzweilig. Und es sagt unseren verwöhnten und sich in strategischen Überlegungen übenden Menschen des Westens, wie man anderswo trotz dieser täglichen Qual noch leben kann.

Ich hoffe nicht, dass das bei uns auch einmal geübt werden muss. Noch etwas, Du hast wie ich, die Erfahrung gemacht dass man von einfachen Menschen einiges lernen kann. Das hast Du schon als jugendlicher in der Weststeiermark gelernt. Jedenfalls soll man nicht glauben, dass man über ihnen steht. Frage mich allerdings wie es mit der Generation Facebook weitergeht, wir wissen es!
Bin froh, dass Du gut in Deiner Wohnung gelandet bist.

Liebe Grüße,

Dein Papa

 

                                                                                      Leipzig, 3. Juni

Lieber Meinhard,

vielen lieben Dank für die interessanten Einblicke - ein wichtiges Zeitzeugnis für privilegierte und oft der alltäglichen Weltnachrichten wegen abgestumpfte Menschen wie mich. Es war außerordentlich spannend, Dein Tagebuch zu lesen und fragmentiert einzutauchen in den Alltag einer von Krieg gebeutelten Gesellschaft, vor allem Kinder, in einem Bereich, der in den sonstigen Nachrichten natürlich keinen Platz hat. Danke dafür, es braucht Menschen wie dich!

Es würde mich freuen, wenn wir uns bald einmal wieder persönlich sehen - ob in Leipzig oder München - denn sehr gerne höre ich das Erlebte auch direkt von Dir.

Ich grüße Dich heute vom anderen Ende der Welt, aus Siargao, einer kleinen Insel auf den Philippinen, auf denen ich derzeit einen überaus privilegierten Tauchurlaub genieße.

Liebe Grüße und bis bald,

Raphael
(mein ehemaliger Schüler Raphael Eckardt, jetzt 31 Jahre alt, Labelmanager von "Arthaus Musik")

  

                                                                  Frankreich, 9. Juni

Lieber Meinhard,

was für eine unglaubliche Nachricht von Dir. Ich bin gerade mit Hugo und Axel ( den Du noch nicht kennst) in Frankreich und ich habe Deine Nachricht mit Ihnen geteilt.
Wir bewundern Dich sehr für diese unglaubliche Reise und all das, was Du da auf Dich genommen, getan und geschrieben hast! Ich werde das in Ruhe lesen…. Aber wir möchten Dir jetzt schon sagen, wie großartig wir das finden und würden mehr Menschen so handeln wie Du das tust, wäre diese Welt ein besserer Ort….

Wir umarmen Dich sehr und schicken Dir ganz viel Liebe von Frankreich nach München!

Deine Fany & Hugo & Axel & Hunde… 😘*
(Fany Kammerlander, deutsche Cellistin, Freundin schon aus Studienzeiten.)

                                                                              Baierbrunn, 3. Juni

Lieber Herr Holler,

soeben habe ich die Lektüre Ihres sehr bewegenden, interessanten und nachdenklich machenden Berichtes über die Reise in die Ukraine beendet. Vielen herzlichen Dank, dass ich ihn lesen durfte! Sie sind ein begabter Reiseberichterstatter und können sehr einfühlsam und anschaulich berichten.
Diese Reise war eine wirklich sehr gute Idee und ich kann mehr lebhaft vorstellen, wie viel die Kinder und Jugendlichen in der kriegsgebeutelten Ukraine davon profitiert haben, dass ein fachkundiger, geduldiger und zugewandter Pädagoge aus dem „Westen“ sich Zeit für sie genommen hat. Wie viel muss das in diesen Zeiten und unter diesen Umständen für sie bedeuten!
Die Münchner Schüler (inklusive meines Sohnes) werden sich hoffentlich diesen Bericht zu Herzen nehmen und vielleicht etwas mehr Motivation zum Üben mitnehmen.

Herzliche Grüße, 

Gabriele Weiß
(Mutter meines Schülers Severin)

                                                                                      

                                                               İstanbul, 11. Juni

Dear Meinhard,

I have read all the diary that you have written during your travel to Ukraine, the days you spend there and your travel back to Gut Hornegg and Munich.
It was a wonderful and very explanatory documentary for me about Ukraine, your teaching experience there, your cello students and the psychology of the people living during the war time.
You have done a great and brave thing by going to Ukraine and helping the cello students there. I wish I could also visit Ukraine and help the people there. I wish the war finishes very soon and the people in Ukraine start to live peaceful again. 
Your writing is also great like an experienced writer. You have given every detail of your travel and the experience you have lived so I also felt like I was there.

Thank you very much for sending us the diary!

Best wishes, Selda

(Mutter der türkischen Geigerin und colluvio Teilnehmerin Naz İrem Türkmen.)     

    

München, am 6. Juni

Lieber Meinhard,

Vielen Dank, dass du die Eindrücke, Gedanken und Erlebnisse deiner Ukrainereise mit uns teilst. Es war mir eine große Freude, deine so gut geschriebenen Briefe (da hat dein Vater schon recht) zu lesen, es entstanden während des Lesens bei mir Bilder der von dir beschriebenen Orte und Begegnungen. Zugleich war es auch erschütternd, wieder näher gerückt zu werden an den Alltag, die Sorgen und Ängste, die widrigen Bedingungen, unter denen die Kinder gerade aufwachsen in der Ukraine. Ich habe noch Kontakt zu meiner ukrainischen Freundin. Sie kam Anfang März damals nach München und wir haben versucht, sie zu unterstützen. Nun sind sie schon seit mehr als einem Jahr zurück in Schytomyr und sie schildert mir hin und wieder, wie das Leben dort ist. Das ist für uns in unserer idyllischen Welt ja doch unvorstellbar, was es bedeutet, im Krieg zu leben. Du hast es jetzt erlebt.

Ich bin mir sicher, dass allein schon das Zeichen, dass du dorthin gereist bist, sehr vielen Menschen dort viel bedeutet und dass du darüber hinaus mit deiner besonderen Fähigkeit, zu unterrichten, ihnen viel Freude und neue Motivation mitgegeben hast. 

Herzliche Grüße  

Sophia
(Mutter meines Schülers Frederik)

Wien, am 13. Juni

Lieber Meinhard,

einzelne deiner Berichte aus der Ukraine habe ich schon vorher gelesen, das ganze Tagebuch folgt erst jetzt. Ich bewundere deinen Einsatz in diesem schwer getroffenen Land, vor allem deine Mission, den zum Teil sicher traumatisierten Kindern, durch Musik wieder Lebensfreude zu vermitteln. Dein Tagebuch ist ein bleibendes Dokument für die Zukunft, von welcher niemand wissen kann, wie sie sich weiter entwickeln wird.

Auch ich habe in den letzten Wochen versucht mir mittels Lektüre und Büchern seriöser Historiker mehr Wissen über die Geschichte der Ukraine anzueignen.
Besonders beeindruckt hat mich zuletzt das Buch „Entscheidung in Kiew – Ukrainische Lektionen“ von Karl Schlögel. Die Ukraine war und ist bis heute für die meisten Österreicher eine terra incognita. Das zeigt sich auch an der ambivalenten  Haltung und Einschätzung Vieler zur weltpolitischen Bedeutung dieses Konfliktes durch die neue aggressive, imperiale Haltung der Russen. Besser und konkreter der wiederauflebenden Großmannsucht des neuen Zaren Wladimir Putin. Ich halte dies für eine große Gefahr für Europa und unsere Art zu leben. Du bringst deinen Teil zur Verbesserung der zivilen Lage bei. Das ist wichtig und beispielhaft.

Liebe Grüße, Günter
(Günter Rhomberg war lange Zeit Präsident der Bregenzer Festspiele und Geschäftsführer der Österreichischen Bundestheater.)

Lieber Meinhard! Budapest, am 13. Juni

Ich bin sehr gerührt über Deine Zeilen und die intensiven Beobachtungen und Erlebnisse in der Ukraine! Ich bin wirklich beeindruckt, wie viel Begeisterung für Cello und Musik Du weitergibst, entfachst und mitnimmst. Man darf es nicht so sehen, aber ohne diesen Krieg hättest Du diese Reise vielleicht nicht gemacht und nie so viele Menschen kennengelernt – am Ende ein kleiner Lichtschimmer. Ich freue mich sehr über diese Begegnungen und wachsenden Freundschaften!

Herzliche Grüße und bis bald in Budapest

Christian
(Christian Autengruber ist der Leiter des Österreichischen Kulturforums Budapest.)